Jeder Mensch ist einzigartig – und ebenso individuell sind auch die Wege zum Lernerfolg. Die Leitidee des Lernens und Lebens mit Verschiedenheit wird an der Schülerschule seit 1985 erfolgreich umgesetzt. Sie bildet die Basis der inklusiven Beschulung von Kindern und Jugendlichen von der 1. bis zur 10. Klasse. Ausgehend von einem Menschenbild, das den Fokus konsequent auf die Stärken der Schülerinnen und Schüler richtet, wird jedes Kind und jede(r) Jugendliche individuell gefördert und gefordert. So können alle Lernenden in ihrem eigenen Tempo und auf ihre eigene Art individuelle Ziele erreichen. Dafür sorgen Lernpläne und eine intensive Zusammenarbeit der Teammitglieder untereinander, mit den Eltern und ggfs. externen Fachleuten.
Auf individuellen Wegen gemeinsam zum Erfolg:
Eltern und Lehrkräfte arbeiten gemeinsam an der Weiterentwicklung des Inklusionsgedankens an der Schule. Die Eltern tauschen sich über ihre Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf sowie über die Probleme inner- und außerhalb von Familie und Schule aus. Eltern, deren Kinder neu an der Schule sind, haben so die Möglichkeit, von den Erfahrungen anderer Familien zu profitieren, die schon länger zur Schulgemeinschaft gehören. Das Teilen von Informationen und Ideen und die gemeinsame Umsetzung von Verbesserungen sind Grundlage der Arbeit.
Manche Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf benötigen zusätzliche Unterstützung bei der Bewältigung des Schulalltags. In diesem Fall können die Eltern in Absprache mit den Klassenleitungsteams beim zuständigen Amt eine Schulbegleitung beantragen. Je nach den Bedürfnissen des Kindes können die Aufgaben der Schulbegleitungen unterschiedlich sein: Die Schulbegleitungen helfen den Kindern z. B. dabei, in ihren Arbeitsmaterialien Ordnung zu halten und regelmäßig ihr Mitteilungsheft zu führen. Sie unterstützen bei der Klärung von Konflikten oder begleiten die Schülerinnen und Schüler, wenn sie eine kurze Auszeit brauchen. Manchmal ist auch Hilfe bei der Fortbewegung im Schulgebäude oder bei alltäglichen Tätigkeiten (z. B. Schuhe anziehen, Toilettengänge) erforderlich. Schulbegleitungen, Klassenteams und Eltern stehen in engem Austausch über die Entwicklung des Kindes, die z. B. regelmäßig in den Förderplangesprächen reflektiert wird. Während die Schulbegleitungen früher einem Kind fest zugeordnet waren, gibt es inzwischen eine sogenannte „Poollösung“, die einen flexibleren Einsatz ermöglicht. D. h., wenn ein Kind krank ist oder aus anderen Gründen fehlt, kann die betreffende Schulbegleitung währenddessen andere Schülerinnen und Schüler unterstützen und dabei auch vorübergehend die Klasse wechseln.
Grundlagen und Schlüsselkompetenzen
Alle Schülerinnen und Schüler wollen und können etwas leisten. Die Schülerschule sieht es als ihre Aufgabe, Schülerinnen und Schüler in all ihrer Verschiedenheit über die zehn Jahre des gemeinsamen Lernens auf ihrem individuellen Lernweg zu begleiten, zu motivieren, zu fördern und zu fordern sowie in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen.
Die vorbereitete Lernumgebung, offene, projektorientierte Unterrichtsformen, Hilfesysteme und eine lebendige Präsentationskultur bilden den Rahmen für die Entwicklung selbstsicherer Persönlichkeiten und für eigenständiges lebenslanges Lernen. Orientierung im exemplarischen Lernen sind dabei einerseits die Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, andererseits die Lehrpläne des Landes Schleswig-Holstein.
In einer Gesellschaft mit stetem Wissenszuwachs und sich ständig verändernden Leistungsanforderungen setzt die Schülerschule auf den Erwerb von Schlüsselkompetenzen wie:
Leistungsrückmeldung hat für uns einen höheren Stellenwert als Leistungsbewertung. Vielfältige Formen der Rückmeldung wie
verdeutlichen für alle an diesem Prozess Beteiligten, an welcher Stelle ihres Lernweges die Schülerinnen und Schüler gerade stehen. Das Ziel dieses Lernweges ist der jeweils bestmögliche Schulabschluss. Deshalb gibt es Notenzeugnisse erst ab Klasse 9.
In den Klassen 2 bis 8 finden kurz vor dem Ende des ersten Schulhalbjahrs die sogenannten „Halbjahresgespräche“ statt. Das Klassenleitungsteam führt mit jeder Schülerin und jedem Schüler ein Gespräch von ca. 30 Minuten: Gemeinsam werden die Lernentwicklung reflektiert und Ziele für das zweite Schulhalbjahr vereinbart. Über jedes Gespräch wird ein Protokoll angefertigt, das anschließend von der Schülerin bzw. dem Schüler und den Lehrkräften unterschrieben wird. Zu diesem Termin dürfen die Eltern, ein Freund oder eine Freundin als Begleitung mitgebracht werden.
Von der 1. bis zur 8. Klasse erhalten die Schülerinnen und Schüler am Schuljahresende einen ausführlichen Entwicklungsbericht. Darin wird auf die Lernentwicklung in allen Fächern eingegangen. Die Kinder und Jugendlichen bekommen eine detaillierte Rückmeldung darüber, welche Fortschritte sie gemacht haben und in welchen Bereichen sie sich noch verbessern können. Im sogenannten „Kopf“ des Entwicklungsberichts wird das Arbeits- und Sozialverhalten reflektiert. Auch die Teilnahme an Wettbewerben oder speziellen Projekten findet hier Erwähnung. Für manche Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf gibt es auch in Klasse 9 und 10 weiterhin Entwicklungsberichte anstelle eines Notenzeugnisses bzw. als Ergänzung dazu.
Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf führen in jedem Schulhalbjahr mit ihren Eltern und dem Klassenleitungsteam ein Förderplangespräch. Wenn das Kind bzw. der/die Jugendliche eine Schulbegleitung hat, nimmt diese ebenfalls an diesen Terminen teil. In den Förderplangesprächen wird gemeinsam darüber beraten, welche Ziele sich die Schülerin bzw. der Schüler in dem betreffenden Halbjahr setzen möchte und welche Art von Unterstützung gebraucht wird, um diese zu erreichen. Die Ziele und die geplanten Maßnahmen werden im Förderplan dokumentiert, der anschließend von allen unterschrieben wird. Durch diese regelmäßigen Gespräche lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu formulieren sowie ihre Fortschritte zu würdigen. Sie nehmen wahr, dass sie ihren Lernprozess selbst mitgestalten und aus eigener Kraft etwas verändern können.
Im 2. Halbjahr der 8. Klasse führt das Klassenleitungsteam Perspektivgespräche mit den einzelnen Schülerinnen und Schülern der Klasse und ihren Eltern bzw. Sorgeberechtigten. Sie dienen dazu, sich über den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler, die Abschlusserwartungen sowie über die dafür notwendigen Schritte zu verständigen.
An der Schülerschule wird eine besondere Präsentationskultur gepflegt. Schon in der Grundstufe lernen die Kinder, zunehmend selbstständig zu einem Thema zu recherchieren und die Informationen sinnvoll zu ordnen. Allein oder in kleinen Gruppen arbeiten sie Vorträge aus, gestalten Lernplakate oder erstellen Präsentationen am Computer. Die fortschreitende Digitalisierung bietet dabei vielfältige Möglichkeiten, um die Forschungsergebnisse ansprechend darzustellen. Die Schülerinnen und Schüler üben sich darin, vor einer Gruppe zu sprechen und auch dann die Nerven zu behalten, wenn man eine Frage nicht beantworten kann oder die Technik mal streikt. Das fördert Selbstvertrauen, Ausdrucksfähigkeit und Selbsteinschätzung. Der anschließende Austausch ist zugleich eine wichtige Form der Leistungsrückmeldung.
Individuelle Lernwege für alle:
Schülerinnen und Schüler sind verschieden in ihrer Konzentrationsfähigkeit und Leistung, im Lerntempo und in der Arbeitshaltung. Das bedeutet, dass die Kinder und Jugendlichen individuelle Lernwege gehen müssen, wenn sie ihren Fähigkeiten entsprechend arbeiten. Daher arbeiten die Schülerinnen und Schüler einer Klasse bzw. einer Lerngruppe im Unterricht an individuell auf sie abgestimmten Aufgaben.
Von Anfang an erleben sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Unterschiedlichkeit. Sie üben, offen mit der Unterschiedlichkeit und auch den daraus resultierenden Stärken und Schwäche umzugehen. Das bedeutet, dass jede Schülerin und jeder Schüler übt wahrzunehmen, wenn sie oder er nicht weiterweiß. Sich selbst Hilfsmittel zu holen, nach eigenem Probieren Mitschülerinnen oder Mitschüler um Rat zu fragen oder sich schließlich an eine erwachsene Fachkraft zu wenden, sind die Schritte, die dabei gegangen werden.
Genauso wichtig ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler lernt, die eigenen Stärken zu zeigen und erworbenes Wissen weiterzugeben. In der Position der/des Erklärenden kann sie/er dies tun und sein/ihr eigenes Wissen dabei überprüfen und festigen. Die gegenseitige Hilfe fördert die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit und das Annehmen von Stärken und Schwächen – bei sich selbst und anderen. Diese Kompetenzen sind die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Hilfesysteme für die Kinder und Jugendlichen, die besondere Unterstützung brauchen:
In allen Klassen werden Rituale gelebt, die das Miteinander aller Schülerinnen und Schüler fördern. Dazu gehören auch Hilfesysteme für Schülerinnen und Schüler, die auf mehr Begleitung angewiesen sind. In einigen Grundschulklassen melden sich morgens die Kinder, die mit einzelnen Schülerinnen oder Schülern mit erhöhtem Förderbedarf arbeiten und lernen wollen. Sie werden von den Lehrkräften angeleitet. So werden sie z. B. zu Expertinnen und Experten für bestimmte Spiele und Lernaufgaben, bei denen sie dieses Kind begleiten.
In anderen Klassen erfolgt die Einteilung der Helfenden durch die Lehrkräfte, die darüber eine Liste an der Wand oder der Tafel führen. Dabei überlegen sich die Lehrkräfte, welche Schülerinnen und Schüler sich für welche Aufgabe gut eignen. Entscheidend ist, wer einen bestimmten Sachverhalt gut erklären kann oder selbst in der Zusammenarbeit etwas üben und wiederholen sollte.
Auch Wochenpläne und Freiarbeitspläne enthalten Aufgaben, in denen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Kompetenzen zusammenarbeiten und einander bei den Aufgaben begleiten. Diese Form der Teamarbeit leisten die Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen mit großer Selbstverständlichkeit und Ernsthaftigkeit, da sie es von klein auf üben. Die Lehrkräfte achten darauf, dass alle die Möglichkeit haben, sich in den Lernsituationen in den unterschiedlichen Rollen zu erleben. Und dabei lernen wir alle voneinander!
Wir setzen auf Unterrichtsfächer und –formen, die den heutigen und künftigen Lebensanforderungen und den sich ständig ändernden Berufsanforderungen angepasst sind. Sie sollen das „Wir-Gefühl“ stärken und auf individuellen Lernwegen einen optimalen Lernerfolg ermöglichen:
Unter offenem Unterricht verstehen wir Formen des Unterrichts, bei denen die Kinder und Jugendlichen ihre individuellen Lernwege und Interessen verfolgen können und dies in einem ihnen angemessenen Lerntempo.
Hierzu zählen Freiarbeit, Lernwerkstätten, Arbeit an Stationen und in Projektform sowie Tages- und Wochenpläne, um einige zu nennen. Damit verändert sich auch die Rolle der Lehrkräfte in eine stärker beratende und begleitende.
Offener Unterricht ermöglicht:
Offener Unterricht erfordert:
Für die Schülerinnen und Schüler der Grundstufe spielt die Freiarbeit eine entscheidende Rolle im Schulalltag: In diesen Stunden beginnen die Kinder meist mit Aufgaben in ihren Arbeitsheften für Deutsch oder Mathematik, wobei nach einer gewissen Zeit zum jeweils anderen Fach gewechselt wird. Manchmal werden auch Aufgaben in Englisch oder Projekt bearbeitet. Wenn die Schülerinnen und Schüler die fachbezogenen Aufgaben geschafft haben, steht dann eher das spielerische Lernen im Vordergrund. Die Kinder beschäftigen sich z. B. mit Lernspielen, bauen mit Klötzen oder Steckwürfeln oder fertigen kleine Handarbeiten an. Anschließend tragen sie im Freiarbeitsplan ein, welche Aufgaben sie erledigt und welche Aktivitäten sie gewählt haben.
Die Wochenplanarbeit stellt eine Alternative zum herkömmlichen Frontalunterricht dar. So wie die Freiarbeit ist die Wochenplanarbeit ein wesentlicher Bestandteil des offenen Unterrichts. In den Fremdsprachen wird z. B. viel mit Wochenplänen gearbeitet. Anhand der Wochenplanarbeit sollen Selbstständigkeit und soziale Kompetenzen gefordert und gefördert werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Pool von Aufgaben, die innerhalb eines festgelegten Zeitraumes (meistens eine Woche) erledigt werden sollen. Sie entscheiden selbstständig, wann sie welche Aufgaben bearbeiten.
Die Pläne erlauben eine Form der Binnendifferenzierung, da sie Pflichtaufgaben, aber auch Wahl- und Zusatzaufgaben beinhalten. Mit den Zusatzaufgaben besteht die Möglichkeit, Lerninhalte zu vertiefen oder mit der Sprache zu experimentieren.
Hinweise zu den empfohlenen Sozialformen, z. B. Einzel- oder Gruppenarbeit, werden mit angegeben. Nachdem die Lernenden eine Aufgabe erledigt haben, markieren sie dies auf ihrem Wochenplan, der nach Ablauf der vorgegebenen Zeit eingesammelt wird. Die Schülerinnen und Schüler erhalten dann eine Rückmeldung zu den bearbeiteten Aufgaben.
In fast jedem Schuljahr findet eine jahrgangs- und manchmal auch stufenübergreifende Projekt- oder Themenwoche für die Klassen 1 bis 9 statt. Im Wechsel ist diese Woche am Lehrplan orientiert (Themenwoche) oder den Wünschen der Schülerinnen und Schüler entsprechend ausgerichtet, die von der Schülervertretung erfragt werden (Projektwoche). In altersgemischten Gruppen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler beispielsweise mit dem Thema „Unterschiedlichkeit leben“. Oder sie lernen mithilfe von Planspielen, wie Entscheidungsprozesse in einer Demokratie funktionieren.
Regelmäßig im Dezember gibt es die Wichtelwoche für die Klassen 1 bis 5. In fünf Werkstätten wird gebacken, gebastelt und gewerkelt. Dabei entstehen originelle und liebevoll gestaltete Weihnachtsgeschenke für Eltern, Geschwister und andere Verwandte. Morgens treffen sich alle Schülerinnen und Schüler zum gemeinsamen Vorlesen, mittags zum abschließenden Singen. Die jahrgangsübergreifenden Gruppen wandern im täglichen Wechsel im Laufe einer Schulwoche durch alle Werkstätten. Im Laufe der Wichtelwoche lernen die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Jahrgänge einander besser kennen und die Größeren unterstützen die Kleineren, wenn sie Hilfe brauchen.
Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 können sich als Begleitperson für eine der jahrgangsübergreifenden Gruppen zur Verfügung stellen.
Natur- und Gesellschaftswissenschaften
Eine Unterrichtsform im natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich ist der fächer- und jahrgangsübergreifende epochale Unterricht, kurz NW- bzw. GW-Epoche genannt.
Dabei wird in den Jahrgängen 6/7 und 8/9 jeweils in drei Gruppen von drei Lehrkräften unterrichtet. Pro Woche stehen 6 Stunden im Stundenplan. Die Themen werden aus den verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen Biologie, Chemie und Physik bzw. den gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen Geschichte, Erdkunde und Wirtschaft/Politik beleuchtet.
Der NW- und GW-Epochenunterricht findet in den Jahrgängen 6/7 und 8/9 jeweils im halbjährlichen Wechsel statt. Die Epoche, die im zweiten Halbjahr auf dem Stundenplan steht, wird während eines Zeitraums von fünf Wochen durch die Berufskunde-Epoche unterbrochen.
Exemplarisches Lernen steht im Vordergrund. Wir setzen Themenschwerpunkte und greifen im naturwissenschaftlichen Unterricht unterschiedliche Phänomene eines Themas auf. Damit die Schülerinnen und Schüler erkennen können, dass Lerninhalte durchaus „alltagstauglich“ sind, werden möglichst viele alltägliche Begebenheiten in den Unterricht integriert. Dabei orientieren wir uns grundsätzlich an den Lehrplänen der jeweiligen Jahrgangsstufen.
Themen in der NW-Epoche für die Jahrgänge 6/7 sind unter anderem „Wirbeltiere“, „Der Wald“ sowie „Stoffe und ihre Eigenschaften“ Für die Jahrgänge 8/9 lauten die Themen „Verbrennungen“, „Energie“, „Wasser“, „Säuren und Laugen“ sowie „Das Periodensystem der Elemente“.
Für die GW–Epoche können u. a. Themen wie „Bundestagswahl”, „Naturkatastrophen” oder „Das Leben in Rom“ genannt werden.
Die Themen wiederholen sich im zweijährigen Rhythmus, sodass alle Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schülerschulzeit in allen Themenbereichen unterrichtet werden.
Berufskunde
Berufswahlorientierung und Lebensplanung sind wichtige Aufgaben unserer Schule.
Die Vorbereitung auf das Berufsleben stellt deshalb eines der wichtigsten Arbeitsgebiete in der Sekundarstufe I dar. Dieser Bereich umfasst mindestens zwei dreiwöchige Betriebspraktika sowie deren Vor- und Nachbereitung. Die in der Sekundarstufe I zu gründenden Schülerfirmen und die Praktika ermöglichen den Jugendlichen Erfahrungen und Erkenntnisse in und über die Arbeitswelt und die Erwerbstätigkeit. Somit werden sie Instrumente der persönlichen Lebensplanung und -gestaltung.
Im April jeden Jahres haben die Schülerinnen und Schüler ab Kl. 5 die Möglichkeit, sich am „Girls’ und Boys’ Day“ zu beteiligen, um neue Arbeitsfelder kennenzulernen. Dafür können sie sich an diesem Tag vom Unterricht freistellen lassen.
Außerdem beteiligt sich die Schülerschule seit vielen Jahren am „Sozialen Tag“, der meist im Juni stattfindet. Für diesen Tag suchen sich die Jugendlichen einen Arbeitsplatz ihrer Wahl und vereinbaren vorher mit dem Arbeitgebenden einen Stundenlohn oder eine pauschale Entlohnung für den gesamten Tag. Dieses Geld wird an die Organisation „Schüler helfen leben“ gespendet, die verschiedene Bildungs- und Demokratieprojekte für Kinder und Jugendliche unterstützt. 2022 kamen Projekte in der Ukraine-Nothilfe hinzu. Auch beim Sozialen Tag ist die Teilnahme ab Kl. 5 möglich.
Seit dem Schuljahr 2008/09 gibt es an der Schülerschule das Fach „Medien und Kommunikation“, das von den Schülerinnen und Schülern auch gern MuK genannt wird. Es kann ab Klasse 7 parallel zum Französischunterricht belegt werden.
Der Medien- und Kommunikationsunterricht soll ein „Trainingsraum“ für bestimmte Kulturtechniken sein, die in der heutigen Zeit immer wichtiger werden.
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den Merkmalen und Funktionen verschiedener digitaler und analoger Medien auseinander und üben sich darin, das vielfältige Medienangebot verantwortungsvoll zu nutzen. Sie lernen,
gezielt zu vorgegebenen oder selbst gewählten Themen zu recherchieren,
unterschiedlichen Medien wichtige Informationen zu entnehmen,
diese Informationen kritisch zu reflektieren,
auf der Grundlage ihrer Rechercheergebnisse eigene Standpunkte zu entwickeln und zu begründen,
Informationen zu ordnen und zu verwalten,
die Quellen ihrer Informationen korrekt anzugeben und
Informationen zu ordnen, zu verwalten und sie – analog oder digital – in ansprechender Form zu präsentieren.
Grundstufe: In den Klassen 2 bis 4 nehmen die Schulkinder jeweils eine Doppelstunde pro Woche an jahrgangsübergreifenden Angeboten teil. Dabei reicht das Themenspektrum von akrobatischen Übungen über Kunstwerkstätten und darstellendes Spiel bis zu naturwissenschaftlichen Experimenten. Außerdem sammeln die Schulkinder erste Erfahrungen in der Küche, indem sie beispielsweise Brotaufstriche herstellen.
Die Angebote werden jeweils für einen Zeitraum von sechs bis sieben Wochen gewählt, sodass alle Schülerinnen und Schüler im Laufe des Schuljahres mehrere Angebote besuchen. Auf diese Weise machen sie vielfältige Lernerfahrungen und entdecken oft ungeahnte Fähigkeiten.
Sekundarstufe: In der Sekundarstufe finden die Angebote mittwochs und freitags in den letzten beiden Unterrichtsstunden statt. An einem dieser Tage gibt es jahrgangsübergreifende Angebote für Klasse 6 bis 10, am anderen Tag werden die Klassenstufen 5 bis 7 und 8 bis 10 gemischt. Die Angebote werden jeweils für ein Schulhalbjahr gewählt und sind vier Themengebieten zugeordnet: Bewegung und Sport, Kunst und Kreativität, Natur und Umwelt sowie Kommunikation. Damit die Jugendlichen ihr Interessenspektrum erweitern können, muss im Zeitraum von zwei Schuljahren je ein Angebot aus jedem Bereich belegt werden.
Zurzeit wird im Rahmen eines Angebots ein Curriculum für das geplante Unterrichtsfach „Demokratie“ entwickelt, das in naher Zukunft den Fächerkanon der Schülerschule ergänzen soll.
Das Lebenspraktische Projekt gibt den Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedürfnissen die Möglichkeit, in kleineren Gruppen zu lernen. Es ist ein Parallel-Unterricht zu den Hauptfächern Deutsch, Mathematik oder Englisch oder dem Epochenunterricht. So finden ein paar Stunden dieser Fächer im Klassenverband und jeweils ein paar Stunden in Kleingruppen statt.
Die Lerngruppen werden jahrgangsübergreifend von den Lehrkräften und Sonderpädagogen zusammengestellt. Derzeit gibt es Gruppen der Klassen 5 bis 7 in den Bereichen Leseförderung, Hauswirtschaft und Werken. Die Gruppen der Klassen 8 bis 10 arbeiten in den Lernbereichen Leseförderung, Üben von Referaten sowie Umgang mit Nadel und Faden und Nähen mit der Nähmaschine. Oftmals gibt es im Schulhalbjahr ein Gartenprojekt oder eine Talenteschmiede, die beispielsweise Hausmeistertätigkeiten oder andere Fähigkeiten mit einbeziehen.
Die Lerngruppen werden in jedem Schulhalbjahr neu zusammengestellt. Die Förderung bzw. der Lernbereich für die Kleingruppen wird jeweils bedarfsgerecht angepasst.
Seit 2016 bieten wir das Scoutprojekt für Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 bis 7 an, die interessiert an Herausforderungen und in hohem Maße lernbereit und -fähig sind. Da das Projekt parallel zum regulären Unterricht stattfindet, sollten die Teilnehmenden zudem bereit und in der Lage sein, den versäumten Lernstoff nachzuarbeiten. Das Klassenleitungsteam entscheidet, wer für die Teilnahme vorgeschlagen wird.
Meist gibt es zwei Scout-Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Die Schülerinnen und Schüler betätigen sich handwerklich und/oder künstlerisch, stellen naturwissenschaftliche Forschungen zu einem selbst gewählten Thema an oder üben sich im Debattieren. Die Projekte finden entweder vierzehntägig in einer Doppelstunde statt oder wöchentlich in einer einzelnen Unterrichtsstunde.
Dann können Sie sich hier weiter informieren: